Die Zukunft im Auge

1817 Apke Hinrichs, Zimmerermeister und Holzkaufmann unterhielt geschäftliche Aktivitäten in Fulkum.

1826 erwarb er in Esens eine Gastwirtschaft (späterer "Schwarzer Bär") und ein Grundstück, genannt Lambertskamp, wo er sich etablierte und fortan sein Geschäft betrieb. Nach der Geschäftsgründung nahm er den Stammnamen Abegg an.
Zum Besitz gehörte eine Ziegelei in Wagnersfehn und eine Teilhaberschaft an der Sägemühle am Hayungshaus.
 
1860 verstarb Apke H. Abegg im Alter von 75 Jahren. Er erbaute markante Gebäude, die z.T. bis heute erhalten blieben. Neben der Errichtung großer Bauerhöfe in der Umgebung, zahlreicher Wohn- und Geschäftshäuser entstand auch die Stadtscheune (heute Stadtschkür) und, gemäß der Planung des Baumeisters Friedrich August aus Hannover, die Esenser St.-Magnus-Kirche. Dieser Bau wurde 1854 vollendet.
 
1865 nach dem Tod ihres zweiten Mannes, Ede Janssen Hedlefs, übernahm die dritte Tochter von Apke H. Abegg, Anna Debora, das Unternehmen. Sie ließ die Firma handelsregisterlich eintragen unter E.J. Hedlefs Ww..
 
1893 verstarb Anna Debora und hinterließ ein Unternehmen auf solidem Fundament, welches ihr Sohn Hero Tannen übernahm. Dieser war bereits 1878 nach seiner Ausbildung bei Carl Böhms "Holz-Agentur und Kommissionsgesellschaft" in Leer in das Unternehmen eingetreten. Zur gleichen Zeit trat Johann Meppen Meents aus Damsum in die Firma ein, um die Firma mit zu leiten, er heiratete Hero Tannens Schwester, Anna Debora.
Anna Debora Hedlefs leitete die Geschäfte mit Strenge und Sorgfalt, erweiterte das Angebot von Holz, Baustoffen und Eisenwaren um ein breites Sortiment an Kolonialwaren und zeitweise sogar Manufakturartikel.
 
1910 florierte die Firma, und so expandierte man durch die Neugestaltung des Geschäftshauses vor dem Drostentor. Bedingt durch den 1. Weltkrieg folgten Rückschläge und Rezessionen. Dem Chef des Hauses gelang es immer wieder, das Schiff sicher über alle Untiefen hinwegzusteuern.
 
1930 zog sich Hero Tannen Hedlefs aus dem Geschäft zurück und verstarb 1942 im Alter von 82 Jahren.
Von den vier Söhnen des "Senators" entschied sich Emil Janssen Hedlefs das Unternehmen fortzuführen.
Hero Tannen Hedlefs galt als Persönlichkeit mit großem Engagement auch im kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Neben seinen geschäftlichen Verpflichtungen, fand er Zeit sich auf kommunalen Sektor zu betätigen, auch am Vereinsleben nahm er regen Anteil. So wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Esens und zum Ehren-Liedervater ernannt.
 
1937 entwickelte sich die Firma E.J. Hedlefs durch die Versorgung größerer Bauobjekte zum Zementgroßhändler und Steinfachhändler. 1943 brach über die Familie Hedlefs, wie über viele anderen Familien auch, die Katastrophe herein. Bei einem Luftangriff wurde das Geschäft mit Laden, Wohnung und Lagerschuppen zerstört und für Emil, seine Frau und die jüngste Tochter kam jede Hilfe zu spät. Zurück blieben die beiden älteren Kinder Elisabeth und Hero.
Auch Emil hatte eine Ausbildung, seine kaufmännische Lehre bei Firma Hansing in Nordenham, konnte er in die Firma einbringen. Nach der Firmenübernahme trieb Emil Janssen Hedlefs den Ausbau der Firma voran. Lagerhaltung und Belieferung der Kunden wurden optimiert.
 
Bis 1948 lag die Geschäftsleitung in verschiedenen Händen und war gekennzeichnet durch die Kriegs- und Nachkriegswirren.
 
1949 als es nach dem Zusammenbruch Deutschlands an den allgemeinen Wiederaufbau ging, wurde Leo Harms, bis dahin Prokurist bei einer Holzimportfirma in Mecklenburg, Geschäftsführer. Zusammen mit langjährigen Mitarbeitern reaktiviert er die Firma.
 
1950 entstand ein Flachbau für Verkauf und Verwaltung.
Bewährte Mitarbeiter brachten ihr Wissen und ihre Erfahrung ein, wobei besonders an Hermann Ufkes gedacht werden muss, der trotz seines hohen Alters von 80 Jahren seine Arbeitskraft zu Verfügung stellte.
 
1951 traten die Geschwister Elisabeth und Hero Hedlefs unter der Geschäftsführung von Leo Harms in das Unternehmen ein.
 
1956 wurde Hero Hedlefs alleiniger Inhaber. In der Folgezeit entstand das Ladengeschäft nach zeitgemäßen Gesichtspunkten. Bis 1963 wurde das Eisenwarenlager aufgestockt und das Firmengelände für Lagerhaltung erheblich vergrößert.
Ende der 60er Jahre verfügte die Firma über einen großen Kundenkreis, wobei mehr als 5000 Konten geführt wurden. Maßgeblich beteiligt an der weiteren Aufwärtsentwicklung war auch Heinz Siebels, langjähriger Mitarbeiter und ab 1965 Prokurist der Firma.
 
1970 begannen weiter Umbaumaßnahmen, um für das erweiterte Sortiment Lagerflächen zu schaffen. In mehreren Bauabschnitten wurde bis 1973 der Betrieb für die Erfordernisse im Gabelstaplerbetrieb umgestellt.
Hero hatte zuvor eine Lehre bei der Firma Gebr. Meyer, Holzhandlung und Sägewerk in Oldenburg, absolviert. Hero Hedlefs verstand es den Betrieb erfolgreich zu expandieren. In den mehr als 30 Jahren seiner Tätigkeit als Firmeninhaber ist es Hero Hedlefs gelungen, das Familienunternehmen zu festigen und zu einem leistungsfähigen Betrieb auszuweiten.
 
1992 blickt das Unternehmen auf 175 Jahre erfolgreiche Tätigkeit zurück. Im Jubiläumsjahr entschied sich Hero Hedlefs, die Verantwortung für das Unternehmen an seinem Sohn Enno Hedlefs zu übergeben, der bereits seit 1988 im Unternehmen tätig ist.
 
1997 das Unternehmen verlagert seinen Firmensitz an die Peripherie der Stadt und eröffnet den hagebaumarkt.
Auch Enno Hedlefs, der nach dem Wirtschaftsabitur eine Lehre bei der Holz- und Baustofffirma Staak und Schlüter in Nordhorn absolvierte und durch anschließende Mitarbeit in zwei renommierten Fachbetrieben Wissen und Erfahrung sammelte, bringt, wie die Generationen vorher, kompetente Voraussetzungen für das Familienunternehmen mit.